Kautabak: Tabakgenuss auf eine andere Art

Wie vielfältig Tabak konsumiert werden kann, zeigt das Beispiel des Kautabaks. Auch hierbei handelt es sich um verarbeiteten Tabak, der mit Zusatzstoffen versehen wurde und gekaut wird. Dabei nimmt der Konsument den Wirkstoff Nikotin über die Mundschleimhaut auf. Und Kautabak erfreut sich aus gutem Grund immer größerer Beliebtheit. Schließlich handelt es sich hierbei um einen rauchfreien Tabak. Das heißt: Der Konsument belästigt seine Mitmenschen nicht mit dem Rauch von Zigaretten, Zigarren oder Zigarillos, den viele Passivraucher zunehmend als unangenehm empfinden.

Ein Tabak mit Geschichte

Auch wenn Kautabak erst seit relativ kurzer Zeit von einer breiteren Öffentlichkeit konsumiert wird, so wird Tabak in dieser Form doch schon seit Jahrhunderten konsumiert. Vor allem Seeleute hatten den Kautabak lange Zeit geschätzt. Der Grund: Wegen der hohen Brandgefahr war Rauchen auf den hölzernen Segelschiffen strikt verboten. Dabei hatten sich die Seeleute die indianischen Ureinwohner in der neuen Welt zum Vorbild genommen, die den Tabak in dieser Form konsumierten. Um aus der Tabakpflanze Kautabak herzustellen, versetzten sie die Blätter mit Muschelkalk und formten daraus kleine Kügelchen.

Weit verbreitet ist der Konsum von Kautabak heute vor allem bei den Baseballspielern in der US-amerikanischen Major League. Auch das hat einen guten Grund. Beim Baseball sitzen die meisten Spieler nämlich während des größten Teils des Spiels auf der Spielerbank und warten dort auf ihren nächsten Einsatz. Zum Zeitvertreib hatten sich die Spieler deshalb angewöhnt Kautabak zu konsumieren – auch weil ihnen dieses Genussmittel dabei half, ihre Nervosität abzubauen.

Wie wird Kautabak konsumiert?

Anders als der Name vermuten lässt, wird Kautabak nicht nur gekaut. Die Konsumenten legen ihn in aller Regel vielmehr in die Backe und drücken ihn erst dann mit den Zähnen leicht aus, sobald der Geschmack nachzulassen beginnt. Den Saft von nikotinarmen Kautabaken schlucken manche Konsumenten auch ganz gern, der Saft stärkerer Tabake dagegen wird meist in einen speziellen Behälter, den die Konsumenten bei sich tragen, ausgespuckt. In der Vergangenheit hatten sie dagegen spezielle Spucknäpfe, die oft auch im öffentlichen Raum aufgestellt waren, dafür genutzt.

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